
vlnr: Marc Thamm (Moderator), Bert Overlack, Sabine Eller, Sonja Kreye, Stefan Hund (Moderator) bei der Fuckup Night Darmstadt, Vol. 1. am 25.11.2019 im "An Sibin" Irish Pub.
Fast zeitgleich fand in Rufweite die Eröffnung des Weihnachtsmarktes statt ... war also eine starke Motivation für Fuckup Night Darmstadt 2020 (Bilder: Sarah Mack)
F*ckup ist für manche das "böse F-Wort". Für Andere, die heftig mit ihrem Unternehmen (oft zeitgleich auch mit ihrer Beziehung) gescheitert sind, ist es durchaus angemessen.
Scheitern tut sehr weh, kostet - weit mehr als Geld, hinterlässt Spuren und bisweilen Narben.
Der Legende nach haben sich Unternehmer in Mexiko 2012 ihr Leid geklagt und diesem Scheitern eine Bühne gegeben. Diese Idee verbreitete sich rasend schnell um den Erdball.
Nach unserem Verständnis ist "das Scheitern von heute die Grundlage des Erfolges (des Neuen) von Morgen.


Link zu den Sketchnotes aller Vorträge des Abends
Bert Overlack leitete ein Familienunternehmen in der Holzindustrie. Sein Unternehme für Funiere genoss einen Status als Weltmarktführer. Vor etwas mehr als 10 Jahren drehte sich der Markt, manches schätzte er auch anders ein ...
Und dann kam der Moment, als er für das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Eine Zeit des Schweigens begann. Bert Overlack erzählte an diesem Abend, wie die Frage seines Sohnes ihn in das Leben zurück geholt hat.
Heute berät er Unternehmer und Unternehmen, die aus Scheitern lernen wollen...

Weiterhin waren für diese FuckupNight aktiv:
Jana Correus (Design und Sketchnotes) und Alex Trinkner mit seinem spectral.tv-Team

Sonja Kreye eröffnete die Bühne mit ihrer sehr berührenden Geschichte. Lange war sie die ungekrönte PR-Königin der Formel1. Auf einem Rückflug aus Shanghai lernte sie ihren heutigen Mann kennen. Sie gebar ihr erstes Kind und die lukrativen Jobs blieben aus. Das brachte auf Dauer die Paarbeziehung auseinander. Sonja besann sich wieder auf ihre Grundwerte und kämpfte - um sich, ihre Familie und ihren Beruf. Und sie gewann ... - Heute unterstützt sie Coaches zur besseren Sichtbarkeit, hat ein gutes Einkommen und Zeit für ihre Familie. -> Link zum Podcast Interview.
Link zum Video des Vortrages bei YouTube

Sabine Eller hatte kein klassisches Fuckup. Sie steht vielmehr für diejenigen, die immer intensiver spüren, dass in ihrem Leben noch etwas anderes beruflich dran ist. Etwas, was nur dann gelebt werden kann, wenn das Erste beendet ist. So wurde aus der früheren Darmstädter Frauenbeauftragten eine Bestatterin mit einem besonderen Konzept.

Es braucht keinen Blick in die Glaskugel oder eines Orakels von Delphi. Die vergangenen 50 Jahre in Deutschland waren geprägt von Aufbau und weiterso. Scheitern glich fast schon einem "miesen Karma" des Einzelnen. Damit wollte man in der Breite nichts zu tun haben. Insbesondere, weil es im Einzelfall ansteckend sein könnte - wie bei manchen das Thema "Trennung und Scheidung".
Die 2020er Jahre werden deutlich ruckeliger und das Tempo wird schneller. Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind die einen Stichworte - eine immer weniger verbundene Gesellschaft und Klimaverschiebung andererseits.